Nach der Plünderung und Brandstiftung in der Schnurrerkapelle bei Griesbach hatte die Besitzerin jede Hoffnung verloren. Die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung brachte ihr nun einen beachtlichen Scheck und neuen Mut.
Die vor gut 35 Jahren schwer erkrankte Hilde Schnurrer schwor im Falle ihrer Genesung eine Marienkapelle erbauen zu lassen. Mit dem Leben davon gekommen ließ sie 1986 zusammen mit ihrer Mutter Lina eine Feldkapelle errichten. Die damals 800 Meter westlich der Griesbacher Pfarrkirche entstandene Schnurrerkapelle musste seither einiges erleiden. Schon 2008 nutzten Metalldiebe die abgelegene Lage am Waldesrand um Fensterbleche, Dachrinnen und Fallrohr zu entwenden. Ein Jahr darauf beschädigte ein bei schweren Unwettern umgestürzter Baum das Dach des Gebäudes. Trotz der Rückschläge ließ Hilde Schnurrer ihr kleines Marienhaus immer wieder herrichten. Stets hegte, pflegte und schmückte sie das gut 9 Quadratmeter große Gotteshäuschen.
„Groß war der Schock, die Kapelle im Oktober vergangenen Jahres total zerstört zu sehen“, erzählt die Besitzerin. Unbekannte Täter hatten erst den Opferstock ausgeräumt und dann wohl vorsätzlich Brand gelegt. „Nachdem ich die Kapelle bis auf die Grundmauern niedergebrannt und total zerstört gesehen hatte, war mein Mut verloren“, verrät Schnurrer. Nicht wegen des Geldes sondern auf Grund der handwerklichen Herausforderungen hätte sie sich nicht an einen Neuaufbau getraut.
Umso größer war ihre Überraschung über die riesige Anteilnahme der Bevölkerung. Die Menschen und Vereine aus der Region taten sich zusammen und organisierten nach dem Anstoß von Monika Haberkorn ein Benefizkonzert in der Griesbacher St. Martins Kirche. Bei dieser Veranstaltung kamen bei Gesang vom Griesbacher Chor „Grenzenlos“, instrumentaler Unterstützung von Wolfram Strehl, Andy und Kerstin Fritsch, Marina Richtmann, Benjamin Gleißner und einem Rahmenprogramm der örtlichen Vereine reichlich Spenden zusammen.
Bei der Spendenübergabe legten die Griesbacher Vereine Frauenbund, Frauen des OWV, Soldatenkameradschaft, Freiwillige Feuerwehr, OWV und die Familie Müller mit den Einnahmen des Ascher Johannisfeuers noch einen erheblichen Betrag oben drauf. Insgesamt konnte die Gemeinschaft somit einen Scheck in Höhe von 2700 Euro an die sichtlich ergriffene Kapellenbesitzerin übergeben. „So eine Anteilnahme und Hilfsbereitschaft hätte ich nie erwartet“, meint Hilde Schnurrer. Sie habe jetzt keine Angst mehr den Wiederaufbau in Angriff zu nehmen. Sie freue sich darauf. „Es ist von nun an nicht mehr meine Kapelle, sondern unsere.“
Fürs Erste wurde die Ruine aufgeräumt, winterfest mit einer Plane abgedeckt aber von Hilde Schnurrer trotzdem weihnachtlich dekoriert. Es laufen mittlerweile sogar schon Planungen für die zukünftigen Arbeiten. Auch hier werden die Griesbacher Vereine unterstützen und ihre handwerklichen Fähigkeiten mit einbringen.
Bild und Text: David Trotts