Kleiner Bach, großes Interesse: Vor allem aus Tschechien kommen immer wieder Neugierige, um sich über das Quellgebiet der Mies zu informieren. Zwei Tafeln klären jetzt auf.

Griesbach. Nachdem wiederholt Historiker aus dem Nachbarland nach dem Ursprung des Baches gefragt hatten, entschloss sich der OWV in Zusammenarbeit mit den Bayerischen Staatsforsten die Quelle der Mies zu kennzeichnen. Der Grund gehört dem Freistaat, so dass der Forstbetrieb Waldsassen ihn für das Projekt zur Verfügung stellte. Die Hauptarbeit aber leistete der OWV.

 

"Der Fluss entspringt als Blätterbach nahe der ehemaligen Wüstung Aschersreuth und wird bei der Unteren Kellermühle zum Reichenbach, der seinerseits in die Mies mündet", wussten Vorsitzender Ludwig Gradl und Forstdirektor Gerhard Schneider. Letztlich vereinigt sich die Mies mit der Moldau. Der Bachlauf wurde von den OWV-Mitgliedern freigeschnitten, gepflegt, mit Steinen ausgelegt und mit zwei Schautafeln informativ gestaltet. "Besonders erfreulich ist das historische Interesse unserer tschechischen Nachbarn für Ursprung und Verlauf des Miesbaches", so Gerhard Schneider.

Der Leiter des Forstbetriebs Waldsassen und der zuständige Revierleiter Hermann Köpf bedankten sich beim OWV für die Idee und die Arbeit. "Ohne den OWV wäre das hier nicht denkbar gewesen. Und der OWV ohne Ludwig Gradl ist für mich auch nicht denkbar", lobte Hermann Köpf den Ideengeber.

Idee von Tschechen

 

Gradl ging auf die Vorgeschichte ein. Vor etwa zwei Jahren wollen zwei Tschechen an der Mies-Quelle ein Hinweisschild aufstellen. Und sie fragten nach, wie sie das am besten bewerkstelligen könnten. Gradl sicherte zu, mit den Grundeigentümern zu reden. Jetzt hätte er sie gerne eingeladen, doch er konnte sie weder unter der hinterlassenen Telefonnummer noch per Mail erreichen.

 

Wo die Quelle überhaupt ist, ist nicht bekannt. Denn in den Blätterwiesen, wo irgendwo die Quelle ist, legte vor vielen Jahren ein Grundstücksbesitzer eine Rohrleitung an seine Grundstücksgrenze, um die Wiese trocken zu bringen. Am Auslauf des Rohres stellte dann vor einigen Jahren das Tschechische Fernsehen eine Tafel auf als Hinweis auf die Miesquelle auf. Wichtig war Gradl vor allem, dass der Quellbach laut Historischer Karte von 1840 wieder als Blätterbach und nicht wie in den jetzigen Karten als Retterbach eingetragen ist. Dazhu wusste der OWV-Vorsitzende eine lustige Geschichte. Historisch belegt sind die Blätterwiesen. Daher auch der Name Blätterbach. Sprachforscher Johann Andreas Schmeller, dessen Eltern aus Griesbach stammen, beschreibt in seinem Sprachlexikon, dass "Blätterwiese" vom "Hinblättern der Kühe" kommt.

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